Der Schmetterling
Hermann Hesse (1877-1962)
Der Schmetterling
Mir war ein Weh geschehen,
Und da ich durch die Felder ging,
Da sah ich einen Schmetterling,
Der war so weiß und dunkelrot,
Im blauen Winde wehen.
O du! In Kinderzeiten,
Da noch die Welt so morgenklar
Und noch so nah der Himmel war,
Da sah ich dich zum letztenmal
Die schönen Flügel breiten.
Du farbig weiches Wehen,
Das mir vom Paradiese kam,
Wie fremd muß ich und voller Scham
Vor deinem tiefen Gottesglanz
Mit spröden Augen stehen!
Feldeinwärts ward getrieben
Der weiß' und rote Schmetterling,
Und da ich träumend weiterging,
War mir vom Paradiese her
Ein stiller Glanz geblieben. The butterfly
I suffered some bad tiding.
I saw, in fields as I passed by,
A white and scarlet butterfly
On gentle winds go riding.
A child, I saw extended,
Long since, when heaven yet was near,
When all the world was morning-clear,
O you! your pinions splendid.
You, soft, bright-hued and airy,
You came to me from paradise.
Estranged, ashamed, before you
And all your godlike glory
I have to stand with downcast eyes.
Into the field was driven
The white and scarlet butterfly,
And as I wandered musing by,
I knew that I was given
A soundless glimpse of heaven.Translation: Copyright © Timothy Adès