Ich Liebte Nicht
Hugo Ball (1886-1927)
Ich liebte nicht die Totenkopfhusaren
Und nicht die Mörser mit den Mädchennamen
Und als am End die grossen Tage kamen,
Da bin ich unauffällig weggefahren.
Gott sei’s geklagt und ihnen, meine Damen:
Gleich Absalom blieb ich an langen Haaren,
Dieweil sie schluchtzen über Totenbahren
Im Wehbaum hängen aller ihrer Dramen.
Sie werden auch in diesen Versen finden
Manch Marterspiel und stürzend Abenteuer.
Man stirbt nicht nur durch Minen und durch Flinten.
Man wird nicht von Granaten nur zerrissen.
In meine Nächte drangen Ungeheuer,
Die mich die Hölle wohl empfinden ließen.
Ich Liebte Nicht
I didn’t like the Death’s–Head Cavalry
Still less the mortars with a girly name
And when the long–awaited Big Days came
I slipped away, quite unobtrusively.
Like Absalom, long hair entangled me.
Women were sobbing over dead men’s biers,
Hanging their dramas on the tree of tears.
God knows it’s sad, and, ladies, so do we.
You’re going to find in these poetic lines
A glut of martyrdoms and misadventures.
One isn’t only killed by guns and mines,
Nor only torn to shreds by hand–grenades.
My nightly dreams are overrun by monsters
That show me hell and hell’s infernal shades.
Translation: Copyright © Timothy Adès
More poems by Hugo Ball...
Having no country
Heimatlos
Max Herrmann-Neiße (1886-1941)
Heimatlos
Wir ohne Heimat irren so verloren
und sinnlos durch der Fremde Labyrinth.
Die Eingebornen plaudern vor den Toren
vertraut im abendlichen Sommerwind.
Er macht den Fenstervorhang flüchtig wehen
und läßt uns in die lang entbehrte Ruh
des sichren Friedens einer Stube sehen
und schließt sie vor uns grausam wieder zu.
Die herrenlosen Katzen in den Gassen,
die Bettler, nächtigend im nassen Gras,
sind nicht so ausgestoßen und verlassen
wie jeder, der ein Heimatglück besaß
und hat es ohne seine Schuld verloren
und irrt jetzt durch der Fremde Labyrinth.
Die Eingebornen träumen vor den Toren
und wissen nicht, daß wir ihr Schatten sind.
Having no country
We with no country, this is how we wander
among the foreigners, lost in their maze.
The 'born-heres' at their gates or in their doorways
chat and relax in summer’s evening breeze:
it stirs the curtains, shows us the contentment
that's ours no more: a parlour lapped in peace,
secure and safe; then suddenly it closes,
cruelly hides the scenery of bliss.
Stray cats about the lanes, and luckless beggars
who sleep on sodden grass or naked earth,
are less cast out, are less ignored, abandoned
than all these who once had a happy hearth
and lost it through no fault, and lost their country
and wander now around this foreign maze.
The 'born-heres' at their gates or in their doorways
dream on, not knowing us, their ghosts, their shades.
Translation: Copyright © Timothy Adès
More poems by Max Herrmann-Neiße...
Two Poems From “Cabaret Voltaire”
Hugo Ball (1886-1927)
‘3’
Der Exhibitionist stellt sich gespreizt am Vorhang auf,
Und Pimpronella reizt ihn mit den roten Unterröcken.
Koko der grüne Gott klatscht laut im Publikum.
Da werden geil die ältesten Sündenböcke.
Tsingtara! Da ist ein langes Blasinstrument.
Daraus fährt eine Speichelfahne. Darauf steht: »Schlange«.
Das packen alle ihre Damen in die Geigenkästen ein
Und verziehen sich. Da wird ihnen bange.
Am Eingang sitzt die ölige Camödine.
Die schlägt sich die Goldstücke als Flitter in die Schenkel.
Der sticht eine Bogenlampe die Augen aus.
Und das brennende Dach fällt herunter auf ihren Enkel.
‘4’
Von dem gespitzten Ohr des Esels fängt die Fliegen
Ein Clown, der eine andre Heimat hat.
Durch kleine Röhrchen, die sich gründlich biegen,
Hat er Verbindung mit Baronen in der Stadt.
In hohen Luftgeleisen, wo sich enharmonisch
Die Seile schneiden, drauf man flach entschwirrt,
Versucht ein kleinkalibriges Kamel platonisch
Zu klettern; was die Fröhlichkeit verwirrt.
Der Exhibitionist, der je zuvor den Vorhang
Bedient hat mit Geduld und Blick für das Douceur,
Vergißt urplötzlich den Begebenheitenvorgang
Und treibt gequollene Mädchenscharen vor sich her.
Two Poems From “Cabaret Voltaire”
‘3’
The Impresario struts round the curtain,
Bewitched by Pimpronelle’s red petticoats.
Loud chatter in the stalls from green god Coco.
Lust stirs in all the oldest Guilty-Goats.
Tsingtara! blast from somthing long and brassy.
Out comes a spittle-banner: ‘Snake’ – five letters.
All pack their ladies in their fiddle-cases,
Make themselves scarce, because they’ve got the jitters.
Oily Miss Camodine sits at the entrance,
Thighs tinselled with gold coins she got her hands on.
Sadly, her eyes are poked out by an arc-lamp.
The burning roof collapses on her grandson.
‘4’
Fleas from the donkey’s pointed ear are quarried,
Bagged by a man from somewhere else, a clown.
Little green funnels, folded up and carried,
Give him a link with notables in town.
On the high platforms where the enharmonic
Ropes intersect, where the flat walk dives off,
A small-bore camel hazards a platonic
Montage; and people hesitate to laugh.
The Impresario, who manned the curtain,
Patient, alert for tips, aware of form,
Forgets his good behaviour all of a sudden,
Drives girls before him in a turgid swarm.
Translation: Copyright © Timothy Adès
More poems by Hugo Ball...
Intermezzo
Hugo Ball (1886-1927)
Ich bin der große Gaukler Vauvert
In hundert Flammen lauf ich einher.
Ich knie vor den Altären aus Sand,
Violette Sterne trägt mein Gewand.
Aus meinem Mund geht die Zeit hervor,
Die Menschen umfaß ich mit Aug und mit Ohr.
Ich bin aus dem Abgrund der falsche Prophet,
Der hinter den Rädern der Sonne steht.
Aus dem Meere, beschworen von dunkler Trompete,
Fliege ich im Dunste der Lügengebete.
Das Tympanum schlag ich mit großem Schall.
Ich hüte die Leichen im Wasserfall.
Ich bin der Geheimnisse lächelnder Ketzer,
Ein Buchstabenkönig und Alleszerschwätzer.
Hysteria clemens hab ich besungen
In jeder Gestalt ihrer Ausschweifungen.
Ein Spötter, ein Dichter, ein Literat
Streu ich der Worte verfängliche Saat.
Intermezzo
I’m the great entertainer who juggles with fame,
A hundred times over, I’ve run through the flame.
At the altars of sand in obeisance I fall,
I’ve a twinkling of violet stars on my wall.
From my lips Father Time is constrained to appear,
I envelop the motley with eye and with ear.
I’m the sneaking false prophet from far down below,
The sun has his wheels and behind them I go.
Dark trumpets have conjured me out of the sea,
I fly on the hazes of lies’ litany.
My roll on the drums is a shattering call,
And I store up the stiffs in the waterfall.
I’m the secret conundrums’ heretical smiler,
The king of the alphabet, chatterbox-killer.
Hysteria Clemens in song I express,
In all of its forms of disgraceful excess.
I’m a mocker, a poet, a pen-pushing lord,
I sow the wild seed of the lexicon-hoard.
Translation: Copyright © Timothy Adès
More poems by Hugo Ball...
Black on Wise – a Dada poem
weisst du schwarzt du
Hans Arp (1886-1966)
weisst du schwarzt du
1
sie gehen ein quadrat
einen kreis
einen punkt
und drehen sich auf dem punkt
pünktlich halb um
und wieder halb um und gehen weiter
und wollen nicht ausratten
auf der rattenmatte
auf der zwölftesten platte
und kürzen das kurze
und verlängern das lange
und verdünnen das dünne
und verdicken das dicke
und bleiben sich vis-a-vis
und ziehen sich mit schuhlöffeln eisblumen an
sie mauern wolken lebendig ein
sie rollen wasserballen auf
und fegen sie
sie picken die schindeln von den linien
und gackern dazu gack gack gack
daß es allen gewellen ist
und ohne grund unter dem unter spricht
wie wir nach der uhr
2
ist dies diesseits
ist jenes jenseits
was hier ist scheucht sich auf wenn es sich setzen will
was dort ist staffelt sich auf zu dem großen rand zu der beiderseitig befiederten seele
ist dies diesseits
ist jenes jenseits
das vorderteil geht vorne hinaus das hinterteil geht hinten hinaus
und die mitte bleibt stehen
doch bevor die mitte sich vorstellt leert sich das wasser
und füllt sich die flasche die hand hält das maul zu
denn was gesprochen ist bekommt blut und sagt du
aus den hemden hängen die erzschenkel und berühren die armeen
den fruchtbaren jahren stehen die haare zu berg aber das wasser bleibt leer
3
eins urns andere
unten geht das fremde fleisch mit trockenem auge
und atmet
und hat in jeder falte einen bauch langsam kann es seinen namen sagen wort um wort
zeile um zeile
weil es ein ebenes ist und hinter sich herrollt und zu sich paßt
und sich versteht
und sich immer kennt bis auf ein falsches brett
dreimal klopft es gegen seinen finger herein herein herein
dann steht der atemumriß mit den quecksilberlippen auf seiner zunge
die unter ihm wegrollt mit viereckigen rädern die sich drehen
wenn die speichen stillstehen und stillstehen
wenn die speichen sich drehen jahr um jahr sind jahre ohne jahre tag um tag sind tage ohne tage
so gehen auch die schaftstiefel
artikuliert durch den lebendigen fleischschlauch
schritt um schritt
ungehemmt mit ihren jahresringen
in gutsitzenden enganliegenden käfigen
jahr um jahr sind jahre ohne jahre
4
die zwittrigen leiber sind oben viereckig
in der mitte dünn an der seite flach innen hohl
außen glatt
haben ein drehbares bein wie ein klavierstuhl und ein genital aus stukkatur
sie unterscheiden gut ihren vater von ihrer mutter ersterer liegt geringelt in einer klangfigur
letztere ist weiblich
die drittrigen leiber sind
oben groß und rissig wie ein erdteil
unten klein und fleischig wie ein überzwerg sie tragen rauchende schwielenhemden
sie blasen auf ihrer eselsposaune wie
waldhanswurstkadetten ia ia ia
sie blasen wie ein vokativ geblankverster gondelmehlsack
nach den spielregeln geregelt für alle fälle einmal
für todesfälle zweimal
vom modenrot bis zum abendbrot
5
nach dem ersten glockenschlag
der zweiten glocke
sperrt die saat zahllose hungrige mäulchen weit auf
kündigt die lieder
und stellt die sprache dafür an
aber mit einem leib und einem leib
fällt das licht von sich ab
und heizt die strahlen einen winter lang
die globetracht klappert mit ihrem künstlichen gebill
die sterne springen von ihren stielen nach dem dritten schuß
der vierten kanone schließen sich die lippen
und in rauchtalaren
und geschminkten wellen
kommen die wieder die sich nicht wegschickenlassen
und rufen viktoria
sie spannen sich zwischen haaren und federn eine haut
und mästen sich an armen und beinen einen leib als wäre alles fleisch
uber den großen reifen gespannt
und grüßen guten abend geschweige denn gute nacht
mit einem quaderledrig geblähten blätterfundament um den kugelrund gegockelten tonsurenmast
und springen vorwärts
mit den fassaden nach vorne
wie das vorderteil
mit dem kinderteil
über die wolkenhürde
6
er nimmt zwei vögel ab er
nimmt zwei vögel zu
er paust grimassen auf die luft und
unter das wasser
er lebt tête-à-tête pied-a-pied handgemein fußvornehm
und leib an leib mit seinem leib
sieht er drei eier so
ruft er
ei ei
und zählt doch richtig ein
bei bei zwei
zwei bei bei drei
er hebt an der urgroßvaterstadt das
rechte bein hoch
er hebt an der urgroßmutterstadt das
linke bein hoch
er nimmt zwei vögel ab
er nimmt zwei vögel zu
er heißt mit vornamen zwölf
und mit familiennamen zwölf
das macht in summa vierundzwanzig er hat eine vorderseite
und eine hinterseite
das macht in summa sechsundzwanzig er hat einen rechten männerarm
und einen linken frauenarm
das macht in summa achtundzwanzig
er huldigt der mode der doppelgängerei
mit fahnen aus haaren und segeln aus federn
er ist vorne so lang wie hinten
er nimmt zwei vögel ab
er nimmt zwei vögel zu
7
gott ist den zylinderhüten angeboren
aus den ohren der sterne fallen atheistische rosen was fällt denn sonst noch aus der kruste der jahre
ich trage an meinem goldast einen ehering
ein ehering besteht aus einem kranz aus luft und
einem punkt aus licht unter den öffentlichen körpern trage nur ich einen ehering
meine untere kopflänge schläft ein mein feuer ist gekocht
auf dem höchsten zweige des turmes leben die mundlosen kisten
die ohrenlosen fässer
die augenlosen säcke die fünfsinnigen tüten
nein nein sie fliegen nimmermehr davon
der weg bleibt ihnen unter den füßen stehen sie werden von vorne gezogen
von hinten gestoßen von oben gehalten von unten getragen
wie die gebrüder es war einmal und vor vielen vielen jahren
von meiner möblierten decke fällt ein felsen petri
an einer gut möblierten decke hangen flügge sterne karbolaquarien und felsen
petri die augen meiner schlummerrolle sind for immer
geschlossen
meine schraubstöcke sind voller eier
8
und stößelt abermals und nochmals
und für und für
und einmal zweimal dreimal bis tausend und fängt von vorne wieder an
und stößelt das große einmaleins und das kleine
einmaleins
und stößelt und stößelt und stößelt
seite 222 seite 223 seite 224 und so fort bis seite 229
überschlägt seite 300 und fährt mit seite 301fort bis seite 400
und stößelt das einmal vorwärts zweimal rückwärts dreimal aufwärts und viermal abwärts
und stößelt die zwölf monate und die vier jahreszeiten
und die sieben wochentage
und die sieben töne der tonleiter und die sechsfüßigen jamben und die geraden hausnummern und stößelt
und stößelt das ganze zusammen und es stimmt
und gibt eins
9
das mundgerät nimmt nicht notiz von dem verplapp vermummte muhmenwörter stehen ihm spalier
es bändigt ein es bändigt zwölf es händigt zwei es händigt vier
mit den großen daumen und den kleinen zehen
mit herabgelassenen rolladen
wie der brei um die heißen katzen streicht es seine linie so so streicht es seinen strich la la
es wendigt aus es wendigt in
mit einem rechten auge links mit einem linken auge rechts
und steht der knochenkokotte nur in den pausen zur verfügung
so gibt ein wort das andere schiebt das riegelfleisch zurück schnallt den bimssteinorden ab
grüßt mit seinem frohnhut das stelldichein und trägt den tod im ranzen fort
es bändigt ein
es bändigt zwölf
es händigt zwei
es händigt vier
mit sordiniertem stimmband
und stündlich einer stunde ellenbein und schienen
bogen an der schnur
ist die munduhr abgelaufen
so rollt der lebende ballast heraus kommandiert rührt euch
und löscht den lichterast
10
die sphinxe strecken vorsichtig ihre nasen aus der rinde
denn der herr faden bringt das seil und der herr seil bringt den faden
um den sack voller bannbullenfalter zuzubinden
immer schneller wachsen die knochen in den steinen
im fundament eitern die küsse
die augen sind nicht mehr an den schuhen befestigt
die vasen seufzen wie diamanten
näht man einen gackernden strauß an diesen frohen
festtag
so wird ein kopf daraus
der sich sofort im spiegel besieht
und sich fragt bin ichs oder bin ichs
nicht das gleiche fragen sich auch die gefalteten handschuhe
wenn ihre komfortablen zungen folgendes gebet sprechen
gehe nach oben und stoße nach unten
gehe nach unten und stoße nach oben
gehe nach vorne und stoße nach hlnten
gehe nach hinten und stoße nach vorne
gehe nach rechts und stoße nach links
gehe nach links und stoße nach rechts
darum nimmt man am besten die hüte von den
masten und übrigen kreuze
die innerlichen schlipse von den hälsen
und die zölibateier von den triumphbögen
und legt sie wieder auf den schöpfungstisch zurück
setzt die lorbeerbedeckten viertelstündchen auf
ihre eintagsstühle
ordnet die eintagsstühle und den schöpfungstisch streng in der form einer interimsbrezel an
quittiert dann schleunigst seine schuhe
und überläßt das übrige dem finalaal mit dem gratis sich anschließenden flurschaden
Black on Wise – a Dada poem
1
they go a square
a circle
a point
and turn on the point
punctually half round
and half round again
and go on further
and will not rat out
on the ratmat
on the twelfthest flat
and make the short shorter
and make the long longer
and make the thin thinner
and make the thick thicker
and stay opposite each other
and put on iceflowers with shoehorns
they wall up clouds alive
they roll up waterfalls
and sweep them
they peck the little tiles from the lines
and cackle at it cack cack
that it's wavy for all
and speaks without a ground under the under
like us after the clock
2
is there thereafter
is here hereafter
what's here scares itself when it wants to sit down
what's there stacks itself up step by step to the big edge
to the soul feathered on both sides
is there thereafter
is here hereafter
the forepart goes out in front
the hinder part goes out behind
and the middle stays still
but before the middle presents itself
the water empties itself
and the bottle fills itself
the hand keeps its mouth shut
for what is spoken comes good blood and is intimate
the archthighs hang out of the shirts
and touch the armies
the fertile years' hair stands on end
but the water stays empty
3
one after the other
the alien flesh goes below dry-eyed
and breathes
and has a belly in every fold
it can say its name slowly
word by word
line by line
because it is flat
and rolls along behind itself
and fits itself
and understands itself
and knows itself always
except for one false board
three times it knocks against its finger
come in come in come in
then the outline of a breath with the mercury lips
stands on its tongue
which rolls away under it
with square wheels that turn
when the spokes stand still and stand still
when the spokes turn
year after year years have no years
day after day days have no days
so too the jackboots go
articulated through the living tube of flesh
step by step
not encumbered by their annual rings
in well-tailored tightly-fitting cages
year after year years have no years
4
the ambisexual bodies are square on top
thin in the middle
flat at the side hollow inside smooth outside
have a revolving leg like a piano-stool
and a genital of stucco
they easily tell their father from their mother
the former is curled in an acoustic figure
the latter is female
the trisexual bodies are
big on top and fissured like a continent
small lower down and fleshy like a superdwarf
they wear smoking shirts of callouses
they blow their jackass trumpet like
goofy cadets in the wood heehaw heehaw heehaw
they blow like a vocatively blankversed gondola-fattypuff
ruled by the rules of the game
once in any eventuality
twice if anything lethal were to happen
from chic red sky to shepherd's pie
5
after the first chime
of the second bell
the seed opens wide to no end of hungry little gobs
announces the songs
and provides the words for them
but with a body and a body
the light falls away from itself
and warms the rays all winter long
the globe costume chatters with its artificial teeth
the stars jump from their stalks
after the third shot
of the fourth gun
the lips close
and in robes of smoke
and tarted-up waves
back they come refusing to be sent away
and cry victory
they put out a skin between hair and feathers
and nourish a body on arms and legs
as though every thing were flesh
stretched over the big hoops
and call out good evening let alone good night
with a foundation of leaves puffed by quarried leather
round the roundbellied weathercocked tonsure pole
and jump forwards
with their façades to the front
with the hinder part
over the cloud hurdle
6
he goes down two birds
he goes up two birds
he traces grins on the air
and under the water
he lives tête-à-tête
pied-à-pied
hand under hand
foot above board
and body to body
with his body
seeing three eggs
he eggs them on hay hay
yet he counts right
one yoo you two
two yoo we three
at the great-grandfather city
he lifts his left leg
at the great-grandmother city
he lifts his right leg
he goes down two birds
he goes up two birds
his forename is twelve
and his surname is twelve
making twenty-four altogether
he has a frontside
and a backside
making twenty-six altogether
he has a right men’s arm and a left women’s arm
making twenty-eight altogether
he follows the fashion of ambipersonality
with banners of hair
and sails of feathers
he is as long in front as behind
he goes down two birds
he goes up two birds
7
god is congenital to top hats
atheist roses fall from the stars’ ears
what else falls from the crust of the years
on my gold branch i wear a wedding ring
a wedding ring consists of a wreath of air and a point of light
of all the public bodies i alone wear a wedding-ring
my lower head-length is going to sleep
my fire is boiled
on the highest twig of the tower live the mouthless boxes
the earless barrels
the eyeless sacks
the five sensed bags
no no they fly away nevermore
the path stays still under their feet
they are pulled from in front pushed from behind
held from above borne from below
like the brothers once-upon-a-time and many-many-years-ago
from my furnished ceiling a petrine rock is falling
on a well-furnished ceiling hang fledgling stars carbolaquariums
and petrine rocks
my sleeping-bag has shut its eyes forever my screw clamps are full of eggs
8
and pestles again and again and yet again
and for and for
and once twice three times up to a thousand
and starts again from the beginning
and pestles the big times-table and the little times-table
and pestles and pestles and pestles
page 222 page 223 page 224 and so on up to page 229
misses out page 300 and goes on from page 301 to page 400
and pestles the once forwards twice backwards three times
upwards and four times downwards
and pestles the twelve months
and the four seasons
and the seven days of the week
and the seven notes of the scale
and the six-footed iambs
and the even house-numbers
and pestles
and pestles the whole lot together
and it's right
and makes one
9
the mouth- trumpet takes no notice of the tell-tale-tit
muffled auntjemima words line its path
it bridles one
it bridles twelve
it handles two
it handles four
with the big thumbs
and the little toes
with lowered blinds
like soup round the hot cats
it draws its line so so
it draws its bow la la
it sidles out it sidles in
with a right eye left
with a left eye right
and only in the intervals offers the bony cocotte
its services
so one word gives the next
pushes the boltflesh back
unclips the pumicestone medal
raise its thraldom hat to the rendezvous
and carries death out in its bag
it bridles one
it bridles twelve
it handles two
it handles four
with muted vocal cord
and hourly of an hour elbone and shinbow on the string
if the mouthclock ran down
the living ballast rolls out
gives the command stand easy
and puts out the branch of lights
10
the sphinxes carefully stick their noses out of the bark
for mr thread is bringing the rope
and mr rope is bringing the thread
to tie up the sack full of papal bull butterflies
faster and faster grow the bones in the stones
the kisses suppurate in the foundations
the eyes are no longer fastened to the shoes
the vases sigh like diamonds
if you stitch a cackling bunch of ostrich-feathers on to this
very special day
it turns into a head
which at once looks at itself in the mirror
says is it i or is it not i
the same question occurs to the folded gloves
when their well-appointed tongues utter the following prayer
go upward and push downward
go downward and push upward
go forward and push backward
go backward and push forward
go right and push left
go left and push right
so the best thing for you to do is to take the hats from the
poles and all the other crosses
the inner ties from the necks
and the celibate eggs from the triumphal arches
and put them back on the creation table
put the laurel-covered little quarter-hours on to their
one-day chairs
arrange the one-day chairs and the creation table
strictly in the form of a provisional pretzel
then quit your shoes at top speed
and leave the rest to the final aardvark with
damage to crops thrown in free
Translation: Copyright © Timothy Adès
More poems by Hans Arp...
Your hair has songs, I love them
Dein Haar hat Lieder, die ich liebe
Max Herrmann-Neiße (1886-1941)
Dein Haar hat Lieder, die ich liebe
Dein Haar hat Lieder, die ich liebe,
und sanfte Abende am Meer -
O glückte mir die Welt! O bliebe
Mein Tag nicht stets unselig leer!
So kann ich nichts, als matt verlegen
vertrösten oder wehe tun,
und von den wundersamsten Wegen
bleibt mir der Staub nur auf den Schuhn.
Und meine Träume sind wie Diebe,
und meine Freuden frieren sehr -
dein Haar hat Lieder, die ich liebe,
und sanfte Abende am Meer.
Your hair has songs, I love them
Your hair has songs, I love them,
sweet evenings by the sea -
o if my world were happy,
my days filled blessedly!
I only fail and falter,
I hurt and I refuse,
And all the paths of wonder
are dust upon my shoes.
My dreams are thieves, my pleasures
are frozen cold for me -
your hair has songs, I love them,
sweet evenings by the sea.
Translation: Copyright © Timothy Adès
More poems by Max Herrmann-Neiße...
Put a sea-shell to your ear
Leg eine Muschel an dein Ohr
Carl Wolff (1884 –-1938)
Leg eine Muschel an dein Ohr
Leg eine Muschel an dein Ohr,
wie Kinder tun und lächelnd lauschen —
du hörst der Wellen singenden Chor,
Du hörst das Meer
von altersher
noch immer leise rauschen.
So lebt in deinem Innern auch
von deiner Jugend Spiel und Singen
doch immer noch ein seliger Hauch.
Lausch' nur zurück,
du hörst das Glück
noch immer leise klingen.
Put a sea-shell to your ear
Put a sea-shell to your ear
Like the young who smile and hear:
Hear the choir of waves that sing,
Hear the sea
Softly ever murmuring.
Wafted to your heart today,
Innocence of song and play,
Memory.
Listen, yes!
Happiness,
Softly ever echoing.
Translation: Copyright © Timothy Adès
More poems by Carl Wolff...
A crocodile, a female
Ein Krokodilweib
Karl Borromäus Heinrich (1884-1938)
Ein Krokodilweib
Ein Krokodilweib kokettierte
Mit einem Elefantentier,
Teilweise wohl aus Lust am Flirte —
Doch grösernteils aus Bildungsgier.
A crocodile, a female
A crocodile, a female, went
coquetting with an elephant.
She liked the flirty element,
but mainly craved self-betterment.
Translation: Copyright © Timothy Adès
More poems by Karl Borromäus Heinrich...
Legs
Beinchen
Joachim Ringelnatz (1883-1934)
Beinchen
Beinchen wollen stehen.
Beinchen wollen gehen,
Sich im Tanze drehen.
Beinchen wollen ruhn.
Beinchen wollen spreizen,
Wollen ihren Reizen
Jegliche Gelegenheit
Geben. Haben jederzeit
Muskulös zu tun.
Beine dick und so und so,
Beine dünn wie Stange.
Alle Beine sind doch froh.
Arme, arme Schlange!
Legs
Legs to stand
Legs to stride
Legs to dance.
Legs expand
Spreading wide:
Charms’ chance!
Having muscle
They must hustle.
Legs fat as anything,
Thinner than a stake.
All legs are happy legs.
Poor, poor snake!
Translation: Copyright © Timothy Adès
More poems by Joachim Ringelnatz...
I love you I love
Ich habe dich so lieb
Joachim Ringelnatz (1883-1934)
Ich habe dich so lieb
Ich habe dich so lieb!
Ich würde dir ohne Bedenken
Eine Kachel aus meinem Ofen
Schenken.
Ich habe dir nichts getan.
Nun ist mir traurig zu Mut.
An den Hängen der Eisenbahn
Leuchtet der Ginster so gut.
Vorbei – verjährt –
Doch nimmer vergessen.
Ich reise.
Alles, was lange währt,
Ist leise.
Die Zeit entstellt
Alle Lebewesen.
Ein Hund bellt.
Er kann nicht lesen.
Er kann nicht schreiben.
Wir können nicht bleiben.
Ich lache.
Die Löcher sind die Hauptsache
An einem Sieb.
Ich habe dich so lieb.
I love you I love
I love you I love
I’d give you straight off
A tile from my stove
I love
I’ve done to you – nothing.
It’s such a pity.
On the railway cutting
The furze is pretty.
Outdated, long past
Yet in mind held fast.
I’m on the move.
All things that last
Are light, my love.
Time and tide
Lay all life dead
Underground.
The barking hound
Can’t write or read
And we can’t bide.
What counts on a sieve
Is the holes. I give
A chuckle.
I love you a muckle.
Translation: Copyright © Timothy Adès
More poems by Joachim Ringelnatz...