Romance of the Three Knights and the Fair Noble Maid

Romanze von den drei Rittern und dem schönen Edelfräulein

Wilhelm Busch (1832-1908)

Romanze von den drei Rittern und dem schönen Edelfräulein
Es waren einmal drei Ritter gut, Die setzten ihren Sinn und Mut Zugleich und zu derselben Zeit Auf eine wunderschöne Maid. Die drei, die saßen und tranken ihr Bier, Sie tranken der Gläser drei oder vier, Sie tranken und schwadronierten gar viel, Und jeder meinte, er käme zum Ziel. Es stritten die drei bis spät bei Nacht - An einen vierten hat keiner gedacht. Herr Kurzbein war der vierte genannt, Dem schenkte das Fräulein Herz und Hand.
Romance of the Three Knights and the Fair Noble Maid
Three knights there were, right bold and good, Intent all three in mind and mood On one same goal of their desire, A certain maid, most wondrous fair. The three, they sat and drank their beer, Three steins, nay four, they emptied clear. And deep they drank, and loud they ranted: Each thought his wish would soon be granted. Past bedtime strove the knightly three: None thought a fourth could ever be. The fourth was a Mr Littlepart, To whom the maid gave hand and heart.

Translation: Copyright © Timothy Adès

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With Two Words

Mit zwei Worten

Conrad Ferdinand Meyer (1825-98)

Legend of the Parents of St Thomas à Becket
Mit zwei Worten
Am Gestade Palästinas, auf und nieder, Tag um Tag, »London?« frug die Sarazenin, wo ein Schiff vor Anker lag. »London!« bat sie lang vergebens, nimmer müde, nimmer zag, Bis zuletzt an Bord sie brachte eines Bootes Ruderschlag. Sie betrat das Deck des Seglers und ihr wurde nicht gewehrt. Meer und Himmel. »London?« frug sie, von der Heimat abgekehrt, Suchte blickte, durch des Schiffers ausgestreckte Hand belehrt, Nach den Küsten, wo die Sonne sich in Abendglut verzehrt ... »Gilbert?« fragt die Sarazenin im Gedräng der grossen Stadt, Und die Menge lacht und spottet, bis sie dann Erbarmen hat. »Tausend Gilbert gibts in London!« Doch sie sucht und wird nicht matt. »Labe dich mit Trank und Speise!« Doch sie wird von Tränen satt. »Gilbert!« »Nichts als Gilbert? Weisst du keine andern Worte? Nein? »Gilbert!« ... »Hört, das wird der weiland Pilger Gilbert Becket sein – Den gebräunt in Sklavenketten glüher Wüste Sonnenschein Dem die Bande löste heimlich eines Emirs Töchterlein – »Pilgrim Gilbert Becket!« dröhnt es, braust es längs der Themse Strand. Sieh, da kommt er ihr entgegen, von des Volkes Mund genannt, Über seine Schwelle führt er, die das Ziel der Reise fand. Liebe wandert mit zwei Worten gläubig über Meer und Land.
With Two Words
Palestine; beside the water, up and down, day after day, ‘London?’ asked the Arab maiden, where a ship at anchor lay. ‘London?’ long in vain she queried, never tired or in dismay, Till at last a rowboat brought her out alongside from the quay. So the white-winged ship she boarded: no-one told her to return. Sea and sky. Still asking ‘London?’ as her homeland fell astern, Searching, scanning, from the skipper’s pointing hand agog to learn, To those distant coasts she journeyed, heading where the sunsets burn. ‘Gilbert?’ asks the Arab maiden in the mighty city’s press, And the people laugh and mock her, till they turn to kindliness. ‘London has a thousand Gilberts!’ Yet she searches nonetheless; ‘Food and drink will give thee comfort!’ Yet her tears are numberless. ‘Gilbert!’ ‘Only Gilbert? Are all other words unknown to thee?’ ‘Gilbert!’ ‘Listen – Gilbert Becket was a pilgrim: Yes! ’Tis he! He was roasted by the desert sun in chains and slavery, Till the emir’s lovely daughter slipped his bonds and set him free.’ ‘Pilgrim Gilbert Becket!’ thrums and roars along the Thames’s Strand. As the people name him, see, he comes to meet her near at hand, Takes her in across his threshold, just as Providence had planned… Love with two words passed believing, faithful, over sea and land.

Translation: Copyright © Timothy Adès

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The hoard of honour in the world

Es kann die Ehre dieser Welt

Theodor Fontane (1819-98)

Es kann die Ehre dieser Welt
Es kann die Ehre dieser Welt Dir keine Ehre geben, Was dich in Wahrheit hebt und hält, Muß in dir selber leben. Wenn's deinem Innersten gebricht An echten Stolzes Stütze, Ob dann die Welt dir Beifall spricht, Ist all dir wenig nütze. Das flücht’ge Lob, des Tages Ruhm Magst du dem Eitlen gönnen; Das aber sei dein Heiligtum: Vor dir bestehen können.
The hoard of honour in the world
The hoard of honour in the world Cannot to thee be giving: The cause, if thou to truth be held, Must in thyself be living. Hast thou in thee no spark of thee Nor proper pride sustaining, Though all may warmly speak of thee, It’s little to thy gaining. The fame of days, the fleeting praise, Are braggart folly’s failing: Be blest in this, to win thy bays By thine own strength prevailing.

Translation: Copyright © Timothy Adès

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In the garden

Im Garten

Theodor Fontane (1819-98)

Im Garten
Die hohen Himbeerwände Trennten dich und mich, Doch im Laubwerk unsre Hände Fanden von selber sich. Die Hecke konnt es nicht wehren, wie hoch sie immer stund: Ich reichte dir die Beeren Und du reichtest mir deinen Mund. Ach, schrittest du durch den Garten Noch einmal in raschem Gang, Wie gerne wollt ich warten, Warten stundenlang.
In the garden
Tall were the raspberry bushes That parted you from me: But our hands in the foliage Connected easily. The hedge stood high between us, Yet we were not divided. Your mouth reached out, wide open; Who passed the berries? I did. If you should grace the garden Once more with busy stride, How many hours a-waiting I gladly there would bide!
Fontane on the Tay Bridge disaster

Translation: Copyright © Timothy Adès

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Let Time right it

Überlaß es der Zeit

Theodor Fontane (1819-98)

Überlaß es der Zeit
Erscheint dir etwas unerhört, Bist du tiefsten Herzens empört, Bäume nicht auf, versuch′ s nicht mit Streit, Berühr es nicht, überlaß es der Zeit. Am ersten Tag wirst du feige dich schelten, Am zweiten läßt du dein Schweigen schon gelten, Am dritten hast du′ s überwunden, Alles ist wichtig nur auf Stunden, Ärger ist Zehrer und Lebensvergifter, Zeit ist Balsam und Friedensstifter.
Let Time right it
Unheard-of? Heartfelt rage? Egregious? Affronted? Roused to wrath? Outrageous? Don’t be rampant, don’t try to fight it, Don’t engage with it, let time right it. On day one you’ll be mean, self-scolding, By day two you’ll be mute, withholding, By day three you’ll be fine, all better: A few short hours and nothing can matter. Anger’s a life-destroyer, a poison, Time is a peace-bestower, a balsam.
https://www.youtube.com/watch?v=6Dew49EHQOo

Translation: Copyright © Timothy Adès

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New Year Prayer of the Rector of St Lambert’s, Münster

Neujahrsgebet des Pfarrers der Kirche von St. Lamberti in Münster

Hermann Kappen (1818-1901)

Neujahrsgebet des Pfarrers der Kirche von St. Lamberti in Münster
Herr, setze dem Überfluss Grenzen und lasse die Grenzen überflüssig werden. Lasse die Leute kein falsches Geld machen, aber auch das Geld keine falschen Leute. Nimm den Ehefrauen ihr letztes Wort und erinnere die Ehemänner an ihr erstes. Schenke unseren Freunden mehr Wahrheit und der Wahrheit mehr Freunde. Bessere solche Beamten, Geschäfts- und Arbeitsleute, die wohl tätig, aber nicht wohltätig sind. Gib´ den Regierenden ein besseres Deutsch und den Deutschen eine bessere Regierung. Herr, sorge dafür, dass wir alle in den Himmel kommen. Aber nicht sofort!
New Year Prayer of the Rector of St Lambert’s, Münster
Lord, set limits to abundance and let the limits be redundant. Let people make no bad money, let money make no bad people. Remove the wives’ last word, remind the husbands of their first. Grant our friends more truth, grant the truth more friends. Make all officials beneficial, all business people better people; make all who are active, productive. Give our governors better German, give Germans a better government. Lord, see that we all go to heaven. But not just yet!

Translation: Copyright © Timothy Adès

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Old joy rises new

Die alte Lust ist neu erstanden

Theodor Storm (1817 –-88)

Die alte Lust ist neu erstanden
Die alte Lust ist neu erstanden, Pfingstglocken läuten übers Feld, Und neu erwacht aus Schlummerbanden In Liebesschauer rings die Welt; Und jugendsüße Träume weben Wie Märchen auf dem alten Stern. Warum, o mein geliebtes Leben, O sprich, warum bist du so fern?
Old joy rises new
Old joy rises new, The Whitsun-bells clamour, The world in love’s tremor Is waking from slumber. Sweet stripling-dreams weave Tales round the old star. O speak, my loved life: Why tarry so far?

Translation: Copyright © Timothy Adès

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Sleepless

Schlaflos

Theodor Storm (1817 –-88)

Schlaflos
Aus Träumen in Ängsten bin ich erwacht; Was singt doch die Lerche so tief in der Nacht! Der Tag ist gegangen, der Morgen ist fern, Aufs Kissen hernieder scheinen die Stern'. Und immer hör ich den Lerchengesang; O Stimme des Tages, mein Herz ist bang.
Sleepless
From dreaming I wake in distress and in fright; O why does the lark sing so late in the night! The daylight has vanished and daybreak is far, And here on my pillow shines many a star. The lark is still singing, the voice of the morrow, The lark trills for joy, my heart breaks in sorrow.

Translation: Copyright © Timothy Adès

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The flowers at my window

Die Blumen vor meinem Fenster

Mathilde Raven (1817-1902)

Die Blumen vor meinem Fenster
Die Blumen vor meinem Fenster sind liebe Gefährten mir. Ich plaudre in einsamen Stunden, mit ihnen vertraulich von Dir. Sie wissen, wie wir uns lieben, sie sehen's, und sie nur allein. Wie wir uns küssen und herzen im heimlichen Stübchen mein. Sie dürfen es sehen - sie lieben ja selber. Der Sonnenstrahl, das ist der Blumen Geliebter, der küßt sie viel tausendmal.
The flowers at my window
The flowers at my window, They are my dear good friends. In lonely hours I tell them Of you, in confidence. They see us at our loving, They know, no others do, How in my cosy parlour We kiss and bill and coo. And they’ve a right to see us, For they too have a lover: The sunbeam gives them kisses, Yea, thousands, over and over.

Translation: Copyright © Timothy Adès

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Fading of day

Der Tag verblüht

Jakob Vogel von Glarus (1816-99)

Der Tag verblüht
Der Tag verblüht Und in der heil'gen Stille Stirbt hin das Lied, Das klagende, der Grille. Kein Lüftchen geht; Das Bächlein murmelt leise Im Kieselbett Die alte Wanderweise! Die Höh'n verglühn Und es fängt an zu dunkeln – Am Himmel blühn Die Sterne auf mit Funkeln! Ruh', ringsrum Ruh'; Ja, alles atmet Frieden: O, gieb ihn du, Natur, auch mir, dem Müden!
Fading of day
Fading of day: In holy quiet, The cricket’s mutter dies away. No breeze; the rill Murmurs in pebble-bed Roving-songs still. The peaks cool; darkness falls; In heaven, the sparkling stars. All is repose, All breathes peace. Nature, bestow This on my weariness!

Translation: Copyright © Timothy Adès

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