Vorfrühling
Rainer Maria Rilke (1875-1926)
Vorfrühling
Härte schwand. Auf einmal legt sich Schonung
an der Wiesen aufgedecktes Grau.
Kleine Wasser ändern die Betonung.
Zärtlichkeiten, ungenau,
greifen nach der Erde aus dem Raum.
Wege gehen weit ins Land und zeigens.
Unvermutet siehst du seines Steigens
Ausdruck in dem leeren Baum.Early Spring
Stiffness, gone. And now a softness
settles on the fields’ grey cover.
Little streams try out new noises.
Indeterminate caresses
reach for Earth from somewhere over.
Lanes run clear across the land.
Spring is suddenly at hand:
on the bare tree, see its traces.Translation: Copyright © Timothy Adès